Bevor es um die inneren Werte geht, zunächst ein paar Worte zur äußeren Erscheinung: Die Färbung entsteht vor allem durch das namensgebende Carotin, speziell das Alpha- und Betacarotin. In Kombination kommt es zu der typischen orangenen Farbe der Karotten. Tatsächlich kann man sich diesen Farbstoff auch selbst zu Nutze machen. Nicht nur um unliebsame weiße Wäsche in ein zartes lebensbejaendes orange zu tauchen, sondern auch um sich selbst zu färben. Von innen. Ja, es geht! Wie, erfährst du im Abschnitt Fun Facts.


Vitamine und so

Das Carotin der Möhre kann vom menschlichen Körper in Vitamin A umgewandelt werden und drückt sich in Bezug auf biologische Prozesse als sogenannten Retinol aus. Das klingt schon sehr gut und ist es auch, denn Vitamin A wird für viele Funktionen des menschlichen Organismus benötigt und begünstigt unter anderem die Sehkraft und beugt Augenkrankheiten vor. Einen Röntgenblick bekommt man davon aber nicht. Zumindest fast nicht. Zusätzlich unterstützt das Vitamin aber auch das Nervensystem und die Bildung von Blutkörperchen. Haut, Schleimhäute, Knochenbildung und sogar das embryonale Wachstum wird begünstigt.
Sollte es mit dem Kinderwunsch nicht so recht klappen, können auch hier Karotten unterstützen. Die Spermaqualität ist auch von einer ausreichenden Menge an Vitamin A abhängig. Aber nicht nur die Männer ziehen ihren Vorteil aus der Möhre, sondern auch die Frauen, denn Retinol kann sich ebenso positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken. Anders gesagt: Möhre-Pastinake-Brei ist nicht nur für Kleinkinder gut, sondern schon einige Monate zuvor für die werdenden Eltern.
Neben dem großen Anteil von Vitamin A, beinhalten Möhren aber auch die Vitamine B (B1, B2, B6), sowie C und E. [1]

Möhren auf einem Brettchen
Möhren sind sehr reich an Vitaminen. Und Liebe.

Nährstoffe und sonstige Bestandteile

Vitamine sind schon einmal sehr wichtig, aber die Möhre hat noch mehr zu bieten bzw. würde sie nicht schmecken wie sie schmeckt, wenn sie nur aus Wasser und Vitaminen bestehen würde. In der delikaten Wurzel sind außerdem Zucker, ätherische Öle und Fruchtsäuren. Die Mischung aus Apfelsäure, Zitronensäure, Chinasäure, Bernsteinsäure und Fumarsäure trägt ebenso zum Aroma bei. Zusätzlich besteht über 1% der Möhre aus Pektinen. Letztere kennte man auch als Ballaststoffe. Zusammen mit ausreichend Wasser, haben sie einen positiven Einfluss auf die Verdauung, wirken sättigend und können zu einem ausgeglicheneren Cholesterinspiegel beitragen. [2]
Der Wertvollste Teil der Möhre ist übrigens die sogenannte Rinde, d.h. der Außenbereich, in der sich die meisten Nährstoffe befinden. Im Inneren befinde sich der Holzteil, wodurch bei Züchtungen darauf geachtet wird, diesen möglichst klein zu halten.

Auch wenn es vielleicht interessant erscheint einmal Rinden- und Holzteil voneinander zu separieren, ist aus Gründen des Artenschutzes dringend davon abzuraten! Jedes mal wenn die beiden Bestandteile wissentlich voneinander getrennt werden, stirbt irgendwo im ehemaligen Anbaugebiet ein Maulwurf. Und das wollen wir nicht.

Maulwurf mit einer Karotte
Maulwürfe lieben Karotten und wir lieben Maulwürfe

Einzelne Bestandteile pro 100g roher Möhre

  • Brennwert: 109 kJ / 26 kcal
  • Wasser: 88,2 g
  • Eiweiß: 0,98 g
  • Kohlenhydrate: 4,8 g
  • – davon Zucker | Ballaststoffe: 2,08 g | 3,63 g
  • Fett: 0,2 g
  • Vitamin B1: 69 μg
  • Vitamin B2: 53 μg
  • Vitamin B6: 0,27 mg
  • Vitamin C: 500 μg
  • Vitamin E: 46,5 μg
  • Kalzium: 35 mg
  • Eisen: 0,39 mg
  • Magnesium: 13 mg
  • Phosphor: 36 mg
  • Kalium: 328 mg
  • Zink: 0,27 mg

Informationen entnommen aus [3].

Bestandteile der Karotte
Fehlt definitiv im Lehrplan: Die Bestandteile der Karotte.

Quellen:

[1] Die Pektine und ihre Verwendung. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 31. Dezember 1951, S. 61–80
[2] https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/einfach-erklaert-was-sind-ballaststoffe
[3] Die Zusammensetzung der Lebensmittel. Nährwert-Tabellen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft,
Stuttgart 2008, ISBN 3-8047-5038-9, S. 772–774