In engem Zusammenhang mit den Sorten steht auch die Reifezeit, wobei zwischen früher, mittlerer und später Reife unterschieden wird. Natürlich sind auch Zwischenstufen möglich. Bei der Wachstumsdauer wird sich der eine oder andere vielleicht wundern, denn schon bei den frühen Sorten erscheinen 60 Tage recht lang, da geht der Gang zum Supermarkt doch etwas schneller, aber es ist ja auch eine Wurzel, die sich bilden will und die braucht ihre Zeit. Und gut Ding will Weile haben.

Apropos Zeit: Man sollte sich bei der Aussaat nicht zu viel Zeit lassen, denn bei z.B. 120 Tagen sollte man schon den Kalender zur Hand nehmen, um den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Außerdem haben Möhren auch gewisse Kulturansprüche (Theaterbesuche, Kunstmuseen und Konzerte verkürzen die Reifezeit nicht wesentlich), die es zu berücksichtigen gilt und im Bereich Anbau näher beschrieben werden.

frühe Karottensorten
Frühe Sorten sind besonders zart

Frühe Sorten

Diese Sorten haben eine kurze Reifezeit und können bereits nach etwa 60-70 Tagen geerntet werden. Beispiele sind „Nantaise“ und „Amsterdam„.

Erntezeit: Frühling bis Frühsommer

Eigenschaften: Die frühen Sorten zeichnen sich durch eine schnelle Wachstumsphase aus. Sie sind meist klein und Schlank in der Form und die Konsistenz ist sehr zart. Gerne werden sie daher als Snackmöhren angeboten und eignen sich prima als frische Beilage zum Essen oder bei einer Party.

Verwendung: Neben dem Frischverzehr, werden die feinen Möhren gerne in Salaten verwendet, wo sie in geschnittener oder geraspelter Form zu finden sind. Ebenso werden sie als Delikatessgemüse verwendet und kommen gerne als Beilage in der gehobenen Küche zum Einsatz.

Mittelfrühe Sorten

Diese Sorten benötigen in der Regel etwa 75-100 Tage bis zur Reife. Beispiele sind „Chantenay“ und „Danvers„.

Erntezeit: Frühsommer bis Hochsommer

Eigenschaften: Die mittelfrühen Sorten kommen den typischen Möhren aus dem Supermarkt schon sehr nahe, sind jedoch etwas zarter als diese. Dennoch zeichnen sie sich durch eine gute Balance zwischen Größe und weichem Geschmack aus und sind zudem etwas robuster als die frühen Sorten.

Verwendung: Auch diese Karotten können als Rohkost verwendet werden. Durch ihre Größe und zugleich geschmacklichen Vorzüge, kommen sie aber auch in gekochter Form zum Einsatz. Wer Feinschmecker*in ist, kann auch diese Rüben schon nutzen um Saft zu pressen, woraus leckere Smoothies werden, jedoch eignen sich die ausgewachsenen Wurzeln der nächsten Kategorie hierfür noch mehr.

Mittelspäte und späte Sorten

Diese Sorten haben eine längere Reifezeit und benötigen oft 100-120 Tage bzw. teils über 120 Tage. Beispiele sind „Autumn King“ und „Flakkee„.

Erntezeit: Spätsommer bis Herbst

Eigenschaften: Wer eine klassische Karotte sucht, wird bei diesen Sorten fündig. Sie zeichnet sich durch einen großen und kräftigen Aufbau aus und weist eine hohe Lagerfähigkeit auf. Der über die lange Reifezeit sehr intensive Geschmack bleibt lange erhalten, wodurch sich vor allem die späten Sorten sehr gut für die Einlagerung und auch als Wintervorrat eignen. Wer das im Außenbereich ausprobieren möchte, kann die Erdmiete gerne im heimischen Garten ausprobieren.

Verwendung: Die roten Riesen halten sich sehr lange im Gemüsefach. Ihre schiere Größe und Gewicht von teils 750g kann aber auch herausfordernd sein. Wer diese Karotten als Snack essen möchte, hat eine ganze Zeit daran zu knabbern. Auch mit dem Messer sind große Möhren eher schwer zu verarbeiten, wodurch sich eher mittelgroße Exemplare anbieten, wenn man diese im Supermarkt kauft. Wer das Glück hat solche Karotten als Ernte im heimischen Garten einzufahren, kann sich glücklich schätzen. Je nach Gewicht und Größe könnten diese vielleicht sogar rekordverdächtig sein, wie hier beschrieben.

Karottenfarben
Möhren gibt es in allen Farben und Formen