Möhren tragen auf verschiedenen Ebenen zur Nachhaltigkeit bei. Das reicht von den Kulturansprüchen über den Anbau bis hin zu Transport, Lagerung und Verpackung. Dabei sind vor allem die vielen Vorteile gegenüber anderer Gemüsesorten in den Vordergrund zu stellen, wodurch sich Karotten zudem als sehr anpassbar und für viele Bereiche (Nahrung, Futter, Dünger, etc.) nutzbringend herausgestellt haben. Die nachfolgende Aufstellung zeigt die vielen Vorteile und warum das Wurzelgemüse so beliebt ist.

Karotten aus dem Garten
Der Anbau im heimischen Garten vermeidet lange Transportwege

Geringer Wasserbedarf und vielfältige Anbaumöglichkeiten

Karotten benötigen relativ wenig Wasser im Vergleich zu anderen Gemüsesorten. Das macht sie zu einer wassersparenden Option in der Landwirtschaft, was vor allem in Hinblick auf den Klimawandel ein entscheidender Punkt ist. Auch für wasserärmere Regionen ist die Karotte somit noch immer und auch weiterhin eine gute Anbaualternative. Ebenso ist die Wurzel für verschiedene Bodentypen geeignet, was sie zu einer anpassungsfähigen und vielseitigen Kulturpflanze macht.

Lila Karotten
Je nach Bodentyp eigenen sich unterschiedlichste Sorten für den Anbau. Die Pflänzchen auf dem Bild möchte man allerdings nicht schälen müssen.

Wenig Pestizide / Schädlingsbekämpfung

Karotten gehören zu den Gemüsesorten, die weniger anfällig für Schädlinge sind, was bedeutet, dass weniger Pestizide eingesetzt werden müssen. Dies trägt zur Reduzierung von Chemikalien in der Landwirtschaft bei. Dabei muss berücksichtigt werden, dass auch Bio-Karotten mit Mitteln zur Schädlingsbekämpfung behandelt werden dürfen, auch wenn diese streng limitiert sind. Ganz außer Frage steht jedoch, dass weniger dieser Mittel gut für Mensch und Natur sind.

Wenig Abfall

Karotten können vollständig verwertet werden. Die Wurzeln werden als Nahrungsmittel genutzt, und die Blätter können als Tierfutter oder in der Küche als Kräuterersatz verwendet werden. Wer möchte, kann den oberen Teil der Wurzel und das Kraut sogar wieder neues Leben einhauchen, indem man den Rest wieder einpflanzt. Daraus wird keine vollständige Möhre, aber immerhin wieder etwas Möhrengrün.

Pferd mit Möhre
Natürlich lieben auch Pferde Möhren. Diesem hier kann man auch Gier unterstellen.

Geringer CO₂-Fußabdruck

Der Anbau und Transport von Karotten erzeugt im Vergleich zu vielen anderen Lebensmitteln einen relativ geringen CO₂-Fußabdruck. Besonders wenn sie regional angebaut und konsumiert werden, ist ihre Umweltbilanz sehr positiv. Entsprechend lohnt sich immer auch ein Blick auf die Verpackung. Wer auf dem Wochenmarkt kauft, kann die Händler nach der Herkunft fragen und so auf Produkte mit kurzen Transportwegen achten.

CO2 Fussabdruck einer Karotte
CO₂ Fußabdruck einer Karotte

Saisonale Verfügbarkeit

Karotten sind fast das ganze Jahr über verfügbar, besonders wenn verschiedene Sorten und Anbaumethoden genutzt werden. Dies reduziert die Notwendigkeit von langen Transportwegen und Lagerzeiten. Im Frühling und Sommer kommen frische, zarte Bundkarotten auf den Markt, die direkt nach der Ernte verkauft werden. Diese haben oft noch ihr Grün und sind besonders saftig. Im Herbst und Winter stammen die Karotten meist aus der Lagerung. Sie werden im Herbst geerntet und dann in kühlen, feuchten Bedingungen aufbewahrt, um ihre Frische zu bewahren.

Bodenverbesserung

Der Anbau von Karotten kann zur Verbesserung der Bodengesundheit beitragen. Sie lockern den Boden auf und fördern die Bodenstruktur, was den Anbau von Folgekulturen erleichtert. Die Möglichkeit der Auflockerung hat natürlich auch ihre Grenzen. Wer steinigen Boden hat, wird nur krumme Möhren ernten. An der Bodenqualität wird sich jedoch wenig ändern. Der Boden lockert sich erst dann auf, wenn man genötigt wird die Rübe mit dem Spaten aus dem Untergrund zu befördern. Bestenfalls ohne dabei das Gartengerät zu verbiegen.

junge Möhren im Boden
Möhren lockern nicht nur die Stimmung auf, sondern auch den Boden

Hohe Lagerfähigkeit

Karotten lassen sich gut lagern und behalten dabei ihre Qualität lange Zeit bei. Dies reduziert die Lebensmittelverschwendung, da sie nicht so schnell verderben wie andere Gemüsesorten. Dabei unterscheiden sich jedoch Möhren aus der Plastikverpackung, Bundmöhren bzw. die unterschiedlichen Sorten. Weitere Informationen zur Lagerung findest du auf der entsprechenden Seite.

Karotten im Karton
Ein Karton-Karotten: Nicht die beste Variante das Wurzelgemüse zu lagern, aber immerhin umweltfreundlich.

Nachhaltige Verpackung

Karotten werden zunehmen unverpackt oder in umweltfreundlichen Verpackungen verkauft. Dies hilft, Plastikmüll zu reduzieren. Besonders bei den Bio-Möhren ist die Diskrepanz im Fall der Discounter jedoch noch hoch. Karotten mit EU-Biosiegel oder gar solche von Naturland und Bioland werden mitunter in Plastikverpackungen angeboten. Da die Wurzel bei Zimmertemperatur anfängt zu schwitzen, schlägt sich das schnell auf die Haltbarkeit nieder. Auf der anderen Seite trocknen Bundmöhren schnell aus. Eine optimale Zwischenlösung sind Verpackungen aus Papier bzw. ein einfacher Papiereinschlag, wie es auf dem Wochenmarkt immer häufiger zu finden ist. Um den Feuchtigkeitsentzug weiter zu bremsen, sollte das Karottengrün abgeschnitten (nicht abgedreht) werden.

Karotten in Papier
Papier bietet einen Schutz vor Austrocknung und lässt das Wurzelwerk dennoch atmen. Das Paketband ist optional.