Es gibt viele kuriose Fakten rund um die Karotten. Eine Auswahl findest du in den nachfolgenden Einträgen, um damit auf der nächsten Firmenparty zu glänzen. Du hast noch mehr wissenswerte Infos? Dann sende sie mir über das Kontaktformular zu.

Die Farbpalette der wundervollen Wurzel

Ursprünglich waren Karotten nicht orange, sondern lila, gelb, rot, weiß oder schwarz. Die heute bekannte orangefarbene Karotte wurde im 17. Jahrhundert in den Niederlanden zu Ehren des niederländischen Königshauses von Oranien gezüchtet. Noch heute gibt es Karottensamen der verschiedenfarbigen Sorten zu kaufen, wodurch man auch im eigenen Garten die Farbvielfalt genießen kann. Im Supermarkt oder dem Wochenmarkt sind Karotten abseits der orangenen Farbe jedoch selten zu finden.

ganz viele bunte Möhren
Toleranz und gute Laune ist auch unter Karotten unterschiedlicher Herkunft ein Credo

Garfield-Cosplay mit Karotten

Karotten sind reich an Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Eine zu hohe Aufnahme von Beta-Carotin kann die Haut vorübergehend orange färben (Carotinämie).
Ein interessanter Fakt, aber noch viel interessanter ist, wie viel Karottensaft man trinken muss, um sichtbar orangene Haut zu bekommen. Die schlechte Nachricht ist: Man muss Geduld haben. Die gute: Sonnenschutz gibt es inklusive.
Bis sich das für die Verfärbung verantwortliche Beta-Carotin in der Haut ablagert, muss man täglich rund 15-30mg davon zu sich nehmen. Das heißt rund zwei Gläser Karottensaft am Tag. Nach etwa sechs Wochen ist eine erste Verfärbung der Haut zu erkennen. Positiver Nebeneffekt: Die Einlagerung in den Zellen führt zu einem verbesserten Sonnenschutz, auch wenn natürlich dadurch im Sommer nicht auf Sonnencreme verzichtet werden sollte. [1]

attraktive Frau in zartem orange
Bei ausreichender Möhrenzufuhr entwickelt sich der Körper zunehmend in Richtung Schönheitsideal

Sugar-Daddy der Gemüseabteilung

Möhren enthalten mehr natürlichen Zucker als viele andere Gemüsesorten, weshalb sie roh oft süß schmecken. Eine durchschnittliche Möhre wiegt etwa 120g. Bei etwa 5g reinem Zucker pro 100g, entspricht das etwa 6g Zucker pro Möhre und somit etwa zwei Stück Würfelzucker. [2]
Bei dieser Menge kann man sich vorstellen, dass Karotten auch für Süßspeisen Verwendung finden – und so ist es! Neben dem bekannten Rüblikuchen gibt es beispielsweise auch Karottenmarmelade.

tanzende Möhre mit Zucker
Voll auf Zucker: Möhren gelten fast schon als Süßspeise

Flugabwehrrüben

Der Mythos, dass Karotten die Sehkraft verbessern, stammt aus dem Zweiten Weltkrieg. Die britische Royal Air Force hatte eine neue Version eines Radar-Systems entwickelt und verbreitete die Falschinformation der Sehkraftverbesserung durch das Wurzelgemüse, um das Projekt geheim zu halten und zugleich die Deutschen abzuschrecken. Auch wenn Nachtsichteigenschaft von Karotten natürlich frei erfunden sein mag, ist an der positiven Wirkung für die Augen und auch eine Abmilderung der Nachtblindheit durch Vitamin A durchaus etwas dran. Wer von den Großeltern gehört hat, dass Karotten gut für die Augen sind, darf dem Glauben schenken, auch wenn der Effekt nicht ausreichen wird um die Flugzeugkennung einer 747 auf Reisehöhe lesen zu können. [3] [4]

Flugzeug und Möhren
Starker Beschuss durch Möhren oberhalb der Wolkengrenze

Rübenrekorde

Die schwerste Karotte wog über 10kg und wurde in den USA von Christopher Qualley geerntet. [5]
Mit dem riesigen Gewächs hat er sogar einen Eintrag im Guinnessbuch der Weltrekorde. Den digitalen Eintrag und ein Bild von dem Mann mit der Riesenrübe findet sich unter diesem Link.

Die längste jemals gezogene Karotte war knapp 6 Meter lang und gehört einem gewissen Peter Glazebrook. Wie hat er es angestellt eine so große Wurzel zu züchten? Mit Abflussrohren – ganz klar. Er hat die Rohre mit einem fein abgestimmten Substratgemisch gefüllt und seitlich aufgeschnitten. Dadurch konnte die Rübe sehr lang wachsen und war doch begrenzt. Das scheint jedoch nicht das ganze Geheimnis zu sein. Denn vergräbt man ein deutsches DIN-KG-Abwasserrohr im heimischen Garten und legt einen Karottensamen darauf, erntet man mit etwas Glück eine prächtige 250g Möhre, aber kein Weltrekordgemüse. [6]

Längste Karotte der Welt
Die Karotte aus dem Abwasserrohr

Eine Kuh namens Rosa

Es war einmal ein Bauer. Der hatte eine große Kuhherde die er nach Leibeskräften umsorgt und gemolken hat. Eines Tages bemerkte er, wie seine Futtervorräte immer knapper wurden, aber der Winter war noch lang. Also fragte er einen befreundeten Gemüsebauer um Hilfe, der im Herbst reichlich Kartoffeln und Karotten geerntet hatte. (Jeder sollte einen guten Gemüsebauer mit Karottenbestand kennen!)
Um seinem Freund zu helfen, gab der Gemüsebauer einen Großteil seiner Karotten ab und die Kuhherde musste bis zum Frühjahr keinen Hunger leiden. Die überglücklichen Rinder steckten aus Dank all ihre Liebe in die Milch und so färbte sie sich und wurde zart rosa. Auch der Gemüsebauer bekam mehrere Kannen der Milch als Gegenleistung. Daraufhin bestimmte er eine Kuh aus der Herde, gab ihr den Namen Rosa und versorgte sie ihr ganzes Leben lang mit kostenlosen Karotten (was für ein Leben!). Happy End.

Das Bild könnte erahnen lassen, dass die Karotten auch die Milchproduktion auf 200% brachten, aber so war es nicht. Dennoch ist an der Geschichte etwas Wahres dran! Viel Carotin in der Nahrung der Kühe kann tatsächlich dazu führen, dass die Milch rosa wird. Geschmacklich gibt es wohl keinen Unterschied, ein Hingucker ist es dennoch. [7]

Kuh mit Rosa Milch
Karottenmilch für coole Kälber